20m2 – Fenster ins Atelier von Jakob Ferdinand Rieder (*1987)
Die Bilder Rieders weisen eine ausgesprochen starke physische Präsenz auf, sie dringen sowohl über die Leinwand als auch eine zusätzliche (via Smartphone erreichbare) virtuelle Ebene in den Raum der Betrachtenden ein und zwingen diese, den Prozess der eigenen Wahrnehmung zu hinterfragen und sich neu zu orientieren. Rieder malt intuitiv, zugleich ist sein ausgeprägtes Interesse an wissenschaftlichen Erkenntnissen und philo sophischen Fragestellungen spürbar. Sein malerischer Gestus erweckt teils unbewusst erschaffene Assoziationen mit Wasser und (digitalen) Landschaften. Die deckenden und intensiven, regelrecht leuchtenden Farben schaffen eine Brücke zu unserer digital und medial geprägten Umwelt. Der Maler sieht den Standpunkt des betrachtenden Publikums als «liminal space», d. h. als Schwellenraum zwischen Realität und Virtualität. 2020 wurde Jakob Ferdinand Rieder mit dem Förderpreis des Kantons Solothurn ausgezeichnet. Im Kunsthaus Grenchen wird er bereits bestehende und neue, eigens für die Ausstellung angefertigte Werke vorstellen.