Kohlhaas
Marco Baliani & Remo Rostagno
Nach Michael Kohlhaas von Heinrich von Kleist
Estrarre - Ensemble théâtral
Bei Kohlhaas geht es um Ungerechtigkeit. Es geht um jene, die weder lesen noch schreiben können, gegen jene, die das geschriebene Wort und das Gesetz zu nutzen wissen. Es geht um einen Mann, der einfach nur möchte, dass alles wieder so wird, wie es war, bevor er einem skrupellosen Stärkeren begegnete. Es geht um Gewalt, die Gewalt erzeugt. Um die Revolte eines Volks. Um die Verachtung der Mächtigen für das Volk. Es geht um einen Menschen, der in einer Welt umherirrt, die es nicht mehr erkennt. Von allen Seiten angegriffen, bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich von der Welt abzuschotten und auf sie einzuschlagen.
Der Text von Baliani und Rostagno, ein Monolog mit mehreren Figuren und einem Erzähler, stellt auf poetische Weise die Frage nach den Mechanismen, die uns vom Auftauchen des Leidens zur blinden Gewalt führen. Es ist eine universelle Geschichte. Wie die Märchen. Ein Märchen für Kinder, die erwachsen wurden, die hören müssen, was mit Menschen in extremen, ihnen so nahen Situationen geschieht.